Tipp für den August

Igelschutz im eigenen Garten

Ranger Hubert Heger:

"Gärten sind für Igel wichtige Lebensräume. Das ideale Winterquartier ist schnell hergerichtet: Es besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub."

Igel fit für den Winter machen = Garten fit für den Igel machen!

Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Tiere beginnen ihr Winternest zu bauen. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um 0° auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder in Laub- und Reisighaufen. Neben natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten kann man zusätzlich ein Igelhäuschen an einem ruhigen Ort aufstellen. 

Manche verspätete Jungigel sind jetzt noch tagsüber unterwegs, um sich weitere Fettreserven anzufressen. Diese Tiere sollten nicht aus falsch verstandener Fürsorge aufgenommen werden. Nur wenn ein Igel auffallend unterernährt oder krank ist, sollte er versorgt oder einer Igelstation übergeben werden.

Gefüttert werden sollte nur nicht verderbliches Feucht- oder Trockenfutter für Katzen, keinesfalls Speisereste oder Dosenfutter. Igel brauchen viel Eiweiß und Fett, daher ist Hundefutter aufgrund seiner Zusammensetzung nicht geeignet. Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht, muss der Tierarzt aufgesucht werden.

Ab Mitte November schlummern die meisten Igel, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, bis in den März oder April. Da die schlafenden Tiere bei Störungen nicht reagieren können, heißt das für den Garten: Einmal geschaffene Unterschlupfe während des Winterhalbjahres bitte nicht mehr umsetzen. Vorsicht gilt auch beim Beseitigen von Sträuchern, beim Mähen unter tief liegenden Zweigen, beim Umgang mit Motorsensen und Balkenmähern.

Worauf jeder im eigenen Garten achten kann:

  • Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten wie niedriges Buschwerk, Laub- und Reisighaufen für Igel an.
  • Schaffen Sie Überwinterungsquartiere, indem Sie zum Beispiel ein Igelhäuschen bauen.
  • Verzichten Sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
  • Gestalten sie Ihren Garten ohne kleinmaschige Zäune, damit sich Igel frei fortbewegen können.
  • Kein Abbrennen von Reisighaufen ohne vorheriges vorsichtiges Umsetzen.
  • Vorsicht beim Mähen sowie bei Aufräum- und Rodungsarbeiten: In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden.
  • Baugruben, Kabel- und ähnliche Gräben (auch an Straßen) auf hineingefallene Igel kontrollieren und sie ggf. aus ihrer misslichen Lage retten.
  • Rettungsplanken für Teiche und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
  • Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten: Nutzen Sie bei der Schädlingsbekämpfung umweltverträgliche Alternativen.
  • Sorgen Sie regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.

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