Was ist ein Biosphärenreservat?

Mensch & Wirtschaft im Einklang mit der Natur

 

Das Wort „Reservat“ hört sich zunächst einmal nach Isolation und Stillstand an. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Natürlich spielen in einem Biosphärenreservat der Schutz und Erhalt der Natur eine maßgebliche Rolle – aber dabei geht es immer auch um die Einbeziehung der dort lebenden Menschen sowie die gesellschaftliche und ökonomische Weiterentwicklung der Region.

 

Daher ist die Bevölkerung auch aktiv in das Konzept eingebunden, d.h. alle Projekte zum Schutz, zur Pflege und zur nachhaltigen Entwicklung dieser wertvollen Modellregionen werden gemeinsam mit den Menschen in der Region erarbeitet und schließlich umgesetzt. 

 

Weltweit gibt es aktuell über 700 Biosphärenreservate. Ein sehr bekanntes Biosphärenreservat ist der Yellowstone-Nationalpark in den USA, aber auch ganze Inseln wie Hawaii oder Lanzarote besitzen diesen Status. Allein in Deutschland gibt es 18 Biosphärenreservate. Die Rhön wurde 1991 zum Biosphärenreservat erklärt.

Weltweite Modellregionen

Biosphärenreservate sind weltweit von der UNESCO ins Leben gerufene Modellregionen, in denen eine nachhaltige Entwicklung im Zusammenspiel von Umwelt, Wirtschaft und sozialen Aspekten verwirklicht werden soll.

 

Sie sind im Rahmen des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ international anerkannt und werden als besonders schützenswert erachtet.

Wertvolle Netzwerke

In den weltweit 701 Bisophärenreservaten finden zahlreiche und unterschiedlichste Projekte statt, um nachhaltiges Handeln beispielhaft vorzuleben.

 

Dabei ist das UNESCO-Netzwerk von unschätzbarem Wert: Vertreter aus aller Welt können hier ihre Erfahrungen austauschen und so wertvolle neue Ideen für die Weiterentwicklung des eigenen Biosphärenreservats sammeln.

Nachhaltige Entwicklung

In einem Biosphärenreservat stehen der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur und die umweltverträgliche Nutzung der Landschaft in jeder Beziehung im Mittelpunkt.

 

Daneben geht es insbesondere um 

  • den Schutz der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren
  • die Sicherung einer harmonischen Weiterentwicklung der Region aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht
  • die Bildungsarbeit, Forschung, Kommunikation und systematische Überwachung („Monitoring“)

Drei Zonen für ein grosses Ziel

Jedes Biosphärenreservat hat seine ganz eigenen Charakteristika. Dabei geht es geht nicht immer nur um den Schutz unberührter Naturgebiete. Um den weltweit unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Biosphärenreservate grundsätzlich in drei Zonen aufgeteilt. Diese Einteilung in Zonen spiegelt sich auch in den speziellen Besonderheiten wider, die wir in der Rhön finden. So ist das heutige Erscheinungsbild des Biosphärenreservats Rhön von jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Diese vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft gilt es hier zu erhalten, denn zwischen Naturschutz und -nutzung bestehen auch Zusammenhänge: So sind zum Beispiel für die Rhön charakteristische Arten wie das Birkhuhn oder die Silberdistel auf eine aktive Landbewirtschaftung angewiesen.
 

Kernzonen

Diese Bereiche dienen dem langfristigen Naturschutz und sind in der Regel von der wirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen. Es gibt jedoch je nach Region zahlreiche Ausnahmen. So sind traditionelle Nutzungsformen wie Schaftrieb sowie generell Jagd und Fischerei zugelassen. Sofern mit den Schutzzielen vereinbar, sind hier ebenfalls naturorientierter Tourismus und sanfte Freizeitnutzung möglich.

Pflegezonen

Diese Zonen sollen dafür sorgen, dass ein weicher Übergang von den naturbelassenen Kernzonen zu den Bereichen konventioneller Nutzung stattfindet. Sie umschließen üblicherweise die Kernzonen. Schonende, naturnahe Landnutzung wie sanfter Tourismus oder ökologischer Landbau steht hier im Vordergrund.

Entwicklungszonen

In diesen besiedelten und flächenmäßig meist größten Bereichen eines Biosphärenreservats soll – unter anderem mit Modellprojekten – eine nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen gefördert werden.

Die Lebensräume im Biosphärenreservat Rhön

Das Biosphärenreservat Rhön zeichnet sich durch eine einzigartige geologische und landschaftliche Vielfalt aus: von wertvollen Biotopen über Urwälder, geheimnisvolle Moore, idyllische Flusstäler bis hin zu artenreichen Bergwiesen. Durch eine bis heute intakte Vernetzung von Buchenwäldern, Blockfeldern, Mooren, Borstgraswiesen und Kalkmagerrasen haben sich in dieser Mittelgebirgslandschaft viele ursprüngliche Lebensräume erhalten. Dies ist einer der Hauptgründe für die große Artenvielfalt hier im ca. 185.000 Hektar großen Teil der Rhön, der unser Biosphärenreservat ausmacht.

Die wichtigsten und typischsten Lebensräume sind:

 

1. Kalkniedermoore und Kalktuffquellen bei Geblar

 

2. Kalkmagerrasen bei Helmershausen

 

3. Laubwälder an Bächen und in Mooren bei Wüstensachsen

 

4. Borstgraswiesen bei Poppenhausen

 

5. Hochmoore Gersfeld

 

Übrigens, so entstand das Rote Moor:

Die Entstehung  begann nach der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren. Hohe Niederschlagsmengen von über 900 Millimetern pro Jahr begünstigten das Torfwachstum, so dass sich aus einem anfänglichen Niedermoor dann über die Jahrtausende hinweg ein uhrglasförmig gewölbtes Hochmoor entwickeln konnte

Das Wasser aus dem Biosphärenreservat

Die Rhön – wegen ihrer weiten Hochflächen und sanft gerundeten grünen Kuppen auch „Land der offenen Fernen“ genannt – ist bekannt für ihre vielen Quellen. Der Reichtum an Quellgewässern wird auf 8.000 bis 10.000 geschätzt. Aufgrund dieser Menge sind viele Quellaustritte bisher noch nicht auf einer Landkarte festgehalten. Daran wird stetig gearbeitet: So wurden zwischenzeitlich 3229 Quellen (Stand Mai 2018) kartiert. Schon jetzt gilt die Rhön hinsichtlich der Erfassung der Quellen als eine der führenden Regionen Europas.

Studien zeigen, dass im Biosphärenreservat Rhön grundreines, sauberes Wasser vorherrscht. Die Qualität dieses Quellwassers wird nicht zuletzt durch die Vielzahl seltener und zum Teil vom Aussterben bedrohter Tierarten belegt. So fühlen sich hier nicht nur Bachforellen oder Biber, sondern auch Edelkrebse und vor allem die Rhönquellschnecke wohl. Diese Schnecke lebt ausschließlich in besonders reinem Wasser und gilt daher als ein sehr wichtiger Indikator für erstklassige Wasserqualität.Das Biosphärenreservat Rhön ist auch die Heimat unseres Mineralwassers: Besonders rein und ausgewogen mineralisiert, zeichnet es sich daher vor allem durch seinen harmonisch frischen Geschmack aus. Diesem Geschenk unserer Natur und unserer Region verdanken wir viel. Daher fühlen wir uns unserer Umwelt seit jeher besonders verpflichtet.

Auf Entdeckerpfaden im Biosphärenreservat


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Wir möchten gerne unsere Begeisterung für die einzigartige Naturlandschaft des Biosphärenreservats mit Ihnen teilen und zeigen Ihnen unsere Lieblingsplätze. Lassen Sie sich von unserer zauberhaften Region faszinieren!