Naturtipps von unseren Rangern

Ranger sorgen weltweit in Naturreservaten für den Schutz von Pflanzen und Tieren und werben für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur – so auch in der Heimat von RhönSprudel, im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Hier ist die vielfältige Arbeit der Ranger für den Erhalt der Schutzgebiete und den Naturschutz allgemein unerlässlich.

 

Als Mineralbrunnen im Biosphärenreservat Rhön liegt uns viel daran, die Besonderheiten dieses von der UNESCO geschützten Naturraums zu erhalten, zu schützen und gleichzeitig erlebbar zu machen. Daher haben wir uns bei unseren Biosphären-Rangern umgehört und ein paar Naturtipps und DIY-Projekte gesammelt, die jeder ganz einfach umsetzen und erleben kann. Und das vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten! 

 

Wir wünschen viel Freude beim Nachbasteln, ausprobieren und entdecken!

Tipp für den September

Igelburg selber bauen

Ranger Joachim Walter:

"Jetzt, kurz bevor der Herbst Einzug hält, ist die richtige Zeit, dem Igel seine Burg aus Holz zu zimmern. Das können sogar wenig handwerklich Begabte. So hilft man dem Igel über die kalte Jahreszeit zu kommen!"

Diese Materialien werden benötigt:

  • Holzbretter (ca. 2 cm stark)
  • Dachlatte(n)
  • Bio-Heu
  • LeinöL oder Öko-Lasur
  • Holzschrauben, 3,5x40mm (14 Stk.), 3,5x30mm (4 Stk.)
  • Holzfeile
  • Stichsäge mit Sägeblättern
  • Akkuschrauber & Holzbohrer
  • Pinsel, Lineal, Geodreieck

Und so wird's gebaut:

1. Zunächst die Maße auf den Holzbrettern anzeichnen, dann die Bauteile mit der Stichsäge ausschneiden, Kanten mit der Feile glätten. Die Löcher am besten vorbohren.

2. Nun beginnt das Zusammenbauen. Zunächst die Seitenwände mit den 14 längeren Schrauben befestigen. Für das Dach: Tiefe des Innenraumes ausmessen, die Dachlatten entsprechend kürzen und auf das vorher ausgesägte Dach mit den 4 kürzeren Schrauben montieren.

3. Damit das Holz länger hält, wird die Igelburg zum Schluss imprägniert. Dafür das Holz mit Leinöl oder einer Öko-Holzlasur streichen. 

4. Anschließend kann der richtige Standort für die Burg gesucht werden. Dieser sollte ruhig gelegen sein, damit der Igel nicht gestört wird - am besten in einer Hecke. Und damit er keine nassen Füße bekommt, stellst du die Burg auf zwei kurze Dachlatten, die du jeweils rechts und links positionierst.

5. Zum Schluss kann die Igelburg noch mit trockenem Bio-Heu ausgestattet werden, damit es auch richtig wohnlich wird!

Tipp: um zu prüfen, ob die Burg bewohnt wird, einfach etwas Sand vor dem Eingang ausstreuen. So erkennt man die kleinen Fußspuren der Igel und muss nicht ständig in die Burg schauen und den Igel stören.

Tipp für den August

Eine Blühwiese anlegen

Ranger Michael Müller:

"Magere Wildblumenwiese sind wahre Hotspots der Artenvielfalt: Hier finden sich bis zu 100 verschiedene Blumen und Kräuter, die die ganze Vegetationsperiode hindurch blühen!"

Die Artenvielfalt im eigenen Garten zum erblühen bringen

Abgesehen davon, dass Blühwiesen einfach toll aussehen haben sie auch einen wichtigen Nutzen für die Artenvielfalt. Durch das vermehrte bebauen großer Flächen, werden blühende Wiesen leider immer seltener. In öffentlichen Bereichen oder auch privaten Gärten werden vermehrt ordentliche, vermeintlich pflegeleichtere Rasen angepflanzt. Diese sind allerdings für Insekten weniger attraktiv, lassen die bunte Artenvielfalt kleiner werden und müssen gut gepflegt werden.

Die Wildwiese ist dagegen sehr anspruchslos und erfordert keinen hohen Pflegeaufwand. Nur zweimal im Jahr (Juni und Oktober) sollten Sie mit einer Sichel oder Sense die Fläche mähen. Auf der Blühwiese finden viele Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Igel und weitere nützliche Tiere ihr Zuhause und auch Nahrung.

 

Übrigens: In kleinerer Dimension können Sie eine Mini-Magerwiese natürlich auch auf dem Balkon anlegen.

Und so geht's:

Blühwiesen sollten im Frühjahr angelegt werden. Sie können natürlich auch eine bestehende Rasenfläche umwandeln. Schneiden Sie dafür zunächst den Rasen bzw. die Wiese möglichst kurz. Stechen Sie Löwenzahn und andere hartnäckige Gewächse mitsamt Wurzel heraus. Graben Sie gegebenenfalls um. 

Eine wichtige Grundlage für die Neuanlage einer kleinen Magerwiese ist ein nährstoffarmer Boden. Verzichten Sie deshalb auf jegliche Düngung! Zu fetter Boden kann abgemagert werden, indem Sie Sand oder Kies einarbeiten.

Bringen Sie  dann die Samenmischung für Magerwiese großflächig aus. Samenmischungen können Sie bei spezialisierten Samenhändlern kaufen. Magerwiesen-Samenmischungen enthalten z.B. Kleiner Odermennig, Kleiner Wiesenknopf, Gemeine Wegwarte, Wiesensalbei, Wundklee, Mittleres Zittergras. Zum aussähen reichen 5-10g Saatgut je Quadratmeter. Die Samen werden nur einige Millimeter tief eingerecht und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt.

In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Sie sollten aber ein wenig Geduld mitbringen, denn die Wiese braucht ein paar Jahre, bis sie sich wie gewünscht entwickelt und stabilisiert hat.

Tipp für den Juli

Ökologische Schädlingsbekämpfung

Ranger Jan Knittel:

"Um den Garten gesund und frei von chemischen Stoffen zu halten, gibt es viele natürliche Alternativen für Schädlingsbekämpfung!"

Ungeliebte Besucher abwehren

Die eine oder andere Pflanze hat durchaus das Potential, gefräßige Besucher zu vertreiben, und kann als Tee, Jauche oder Zwischenpflanzung sehr effektive Abwehr betreiben. Die Pflanzen kommen in den meisten Fällen direkt aus Garten oder Küche und sind somit auch preiswert.

 

Lavendel, Kapuzinerkresse & Co. wirken auf uns betörend, viele Insekten hingegen mögen die duftenden Pflanzen gar nicht. Sie lassen sich von ihnen abschrecken und ablenken. Das passt uns gut – denn so bleibt unser Garten gesund, wenn wir den Pflanzen Platz im Gemüsebeet geben.

Pflanzen als Geheimwaffe

  • Kapuzinerkresse lässt sich wunderbar mit Tomaten kombinieren, sie hält durch ihre Senföle, Pilze fern. Auch Ameisen, Blattläuse und weiße Fliegen werden abgewehrt. Wühlmäuse und Raupen sind nicht gerade begeistert von der herben Pflanze. Als Ablenkungspflanze lockt die Kapuzinerkresse Schnecken an, die dann den Kohl links liegen lassen.
  • Bohnenkraut und Bohnen sind Klassiker im Gemüsegarten, das wusste schon Oma. Die Bohnenlaus sucht das Weite und Fliegen, aber auch Motten lassen das Gemüse in Ruhe. Zudem schmeckt Bohnenkraut im Eintopf köstlich und herzhaft.
  • Lauch (Porree) ist ein wirksames Mittel gegen Schimmelkrankheiten und hält als Nachbar Bohnen, Erbsen und Mangold gesund.
  • Lavendel ist ein sehr guter Begleiter für Rosen, da er sie vor Pilzen wie Mehltau und Blattläusen schützt. Zudem sieht die Kombination wunderschön aus und lässt auch Insektenherzen höher schlagen. Der Nährstoffbedarf der beiden Pflanzen ist zwar unterschiedlich, trotzdem scheinen sie gut zu harmonieren.

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