Naturtipps von unseren Rangern

Ranger sorgen weltweit in Naturreservaten für den Schutz von Pflanzen und Tieren und werben für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur – so auch in der Heimat von RhönSprudel, im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Hier ist die vielfältige Arbeit der Ranger für den Erhalt der Schutzgebiete und den Naturschutz allgemein unerlässlich.

 

Als Mineralbrunnen im Biosphärenreservat Rhön liegt uns viel daran, die Besonderheiten dieses von der UNESCO geschützten Naturraums zu erhalten, zu schützen und gleichzeitig erlebbar zu machen. Daher haben wir uns bei unseren Biosphären-Rangern umgehört und ein paar Naturtipps und DIY-Projekte gesammelt, die jeder ganz einfach umsetzen und erleben kann. Und das vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten!

 

Wir wünschen viel Freude beim Nachbasteln, ausprobieren und entdecken!

Tipp für den Januar

Baumschnitt für Anfänger

Ranger Jan Knittel:

"Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, welche Auswirkungen der Schnitt auf das Wachstum des Baumes im nächsten Jahr hat. Dann kann man den Schnitt richtig einsetzen."

Ziele des Obstbaumschnitt

  • ​​​​​die Obstqualität wird durch einen lichten, gut durchlüfteten Kronenbereich gefördert
  • ein stabiles Baum- und Kronengerüst wird durch eine konsequente Schnittpflege aufgebaut und erhalten
  • die ertragslose Jugendphase des Baumes wird auf die für den Aufbau eines stabilen Gerüsts notwendige Zeit beschränkt
  • die im Obstbau oft auftretenden Phasen mit Massenerträgen (Alternanz) werden abgemildert
  • die Baumgesundheit wird gefördert, indem regelmäßig und konsequent kranke und alte Pflanzenteile entfernt werden
  • im Kronenraum wird ein für die Fruchtentwicklung und die Baumgesundheit optimales Kleinklima begünstig

Der richtige Schnittzeitpunkt

Generell unterscheidet man bei den Schnittzeitpunkten den klassischen Winterschnitt und den Sommerschnitt. Unter den Winterschnitt fallen alle Maßnahmen, die in der Zeit zwischen November bis März durchgeführt werden. Müssen stärkere Astpartien entfernt werden, werden diese in der Regel in diese Jahreszeit gelegt. Haben sich nach dem Sommerschnitt kräftige Triebe entwickelt, leitet man diese beim Winterschnitt auf bereits vorhandenes Fruchtholz oder kürzt sie ein.

Der Sommerschnitt hingegen findet während der Vegetationsperiode statt, wenn die Bäume im Saft stehen und voll belaubt sind. Überflüssige, für den Kronenaufbau nicht mehr benötigte Triebe werden entfernt. Die Schnittmaßnahmen werden erst nach Triebabschluss, das heißt nicht vor Mitte August durchgeführt.
 

Tipp für den Dezember

Natur-Knigge für Anfänger

Ranger Joachim Walter:

"So wie im Umgang miteinander benötigen wir auch im Umgang mit der Natur Regeln. Natürlich gibt es davon bereits reichlich, zum Beispiel in den Naturschutzgesetzen. Aber wer liest und versteht schon Gesetze. Vereinfachte Ratgeber, können helfen unsere Natur besser zu schützen."

Die Natur schützen, aber wie?

Wer liebt es nicht: Wenn frischer Schnee gefallen ist, gleich eine Runde durch den Wald drehen und die weiße Winterwunderwelt bestaunen. Wandern gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten, auch weil ein Ausflug in die Natur ermöglicht, mal den Alltag zu vergessen. Leider gibt es jedoch immer wieder Menschen, die vergessen, dass die Natur ein schützenswerter Raum ist und man auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen, Rücksicht nehmen muss. Doch auch die Naturbegeisterte, die guten Willens sind, können oft aufgrund fehlender Kenntnisse, die Folgen ihres Handelns nicht richtig einschätzen. 

Umso wichtiger ist es, gewisse Regeln verständlich und nachvollziehbar zu vermitteln, damit auch eine Bereitschaft entsteht sie einzuhalten. Und sie müssen bekannt sein, deshalb finden sich heute auf jeder Nationalpark-Homepage ausführliche Benimm-Hinweise. Einen Auszug, zeigen wir Ihnen hier:

Wichtige Natur-Knigge in Kürze:

  1. Leise statt laut: Ob Musik oder laute Stimmen: Lärm stört nicht nur andere Erholungssuchende, sondern vor allem viele Tiere, diese sind meist deutlich lärmempfindlicher als wir Menschen.
  2. Nicht vom Weg abkommen: Wer auf den Wegen bleibt, minimiert Störungen automatisch. In fast allen Naturschutzgebieten gilt ohnehin ein strenges Wegegebot.
  3. Abstand halten: Unbedingt ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen beachten. Das gilt auch auf Flüssen und Seen.
  4. Nichts hinterlassen: Abfall ist nicht immer zu vermeiden, ob Plastik oder Bananenschalen. In der Natur hat er aber nichts zu suchen. Bitte unbedingt wieder mit nachhause nehmen.
  5. Maß halten: Beeren und Pilze dürfen außerhalb von Schutzgebieten für den Eigengebrauch gesammelt werden.
  6. Nicht zündeln: Rauchen und offenes Feuer sind eine große Gefahr. Auch Grillen in Waldnähe ist tabu. Egal in welcher Jahreszeit!
  7. Hunde an der Leine: Hunde werden von anderen Tieren immer als Bedrohung gesehen. In vielen Bundesländern gilt daher im Sommerhalbjahr Leinenzwang. Vernünftig ist es allemal (ebenso im Winter).
  8. Nicht wildcampen: Nächtigen unterm Himmelszelt mag verlockend sein, aber wildes Campen ist verboten. Nachts soll die Natur zur Ruhe kommen.

Tipp für den November

Garten winterfit machen

Ranger Arnold Will:

"Kalte Temperaturen und Dunkelheit können es Gartenpflanzen und Gartenzubehör schwer machen. Daher ist die richtige Vorbereitung und Pflege des Gartens vor Wintereinbruch sehr wichtig!"

Im Garten geht es in die Winterpause

Wenn der Sommer zu Ende geht und der Herbst Einzug hält, wird es ruhiger in unseren Gärten. Doch auch jetzt gibt es einige Dinge, denen wir uns widmen sollten, denn das nächste Frühjahr kommt bestimmt! Mit unseren Tipps entlässt man seinen Garten gut vorbereitet in die Winterpause und legt den Grundstein für das nächste Jahr.

 

Haufenweise gemütlichkeit

Jedes Jahr aufs Neue werfen Bäume und Sträucher ihre Blätter ab und können so für jede Menge Arbeit im Garten sorgen. Harken, kehren, einsammeln und wieder von vorn - so sieht der herbstliche Alltag vieler Gärtnerinnen und Gärtner aus. Dabei ist es viel sinnvoller, sich diese Arbeit zu ersparen. Laub ist nämlich ein natürlicher Winterschutz für die Flora und Fauna und kann gerne einfach liegen gelassen werden!

 

Herbstbalkon gegen Herbstblues

Der Sommer ist vorbei, aber auf einen prächtigen Balkon müssen wir dennoch nicht verzichten. Viele Pflanzen blühen auch noch im Oktober, bringen leuchtende Farben auf den Balkon und bieten unseren spätfliegenden Insekten zudem ein reiches Nahrungsangebot. Einige Blütenpföanzen, die im herbst blühen sind bspw.: Golfhaar-Aster, Weiße Melisse, Diamantgras und Strauch-Efeu.

Mehr Tipps

Zeit, die Früchte des Jahres zu genießen

Wenn der Herbst Einzug in die Gärten hält, erwartet uns eine reiche Farbenvielfalt: Dunkles Rot, helles Orange und lichtes Grün lassen den Garten und die Landschaft erglühen. Früchte, Beeren und bunte Blätter bereichern unseren Speiseplan - und den der Tiere.  Kornelkirsche, Weißdorn und Brombeere beispielsweise lassen sich hervorragend als Marmeladen oder Gelees einkochen. Auch Hagebutten und Quitten lassen sich hervorragend zu leckeren Brotaufstrichen oder Chutneys verarbeiten.

 

Nicht zu viel „frischen Wind“ in den Garten bringen

Die Motorisierung macht auch vor den Gartengeräten nicht halt. Beunruhigend ist das Versprechen, dass es mit dem Sauger praktisch „keine unerreichbaren Flächen“ mehr gebe. Bodenlebende Kleintiere können sich kaum dem Turbo-Luftstrom widersetzen. Vor der Bearbeitung einer Grünfläche sollte diese auf mögliche Bewohner untersucht und bei vorhandenen Kleintieren auf das Saugen besser verzichtet werden.