Naturtipps von unseren Rangern
Ranger sorgen weltweit in Naturreservaten für den Schutz von Pflanzen und Tieren und werben für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur – so auch in der Heimat von RhönSprudel, im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Hier ist die vielfältige Arbeit der Ranger für den Erhalt der Schutzgebiete und den Naturschutz allgemein unerlässlich.
Als Mineralbrunnen im Biosphärenreservat Rhön liegt uns viel daran, die Besonderheiten dieses von der UNESCO geschützten Naturraums zu erhalten, zu schützen und gleichzeitig erlebbar zu machen. Daher haben wir uns bei unseren Biosphären-Rangern umgehört und ein paar Naturtipps und DIY-Projekte gesammelt, die jeder ganz einfach umsetzen und erleben kann. Und das vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten!
Wir wünschen viel Freude beim Nachbasteln, ausprobieren und entdecken!
Tipp für den März
Die Sonnenblume als nützlicher Gartenbewohner

Ranger Hubert Stumpf:
"Ursprünglich ist die Sonnenblume eine Amerikanerin! Wenige Jahrzehnte nach der „Entdeckung“ Amerikas durch Kolumbus brachten spanische Seefahrer die ersten Sonnenblumen nach Europa!"
Das kann die Sonnenblume
Die Sonnenblume hat nicht nur ein besonders hübsches Erscheinungsbild, sondern ist tatsächlich auch sehr nützlich. Im 19. Jahrhundert wurde die Sonnenblume in Europa großflächig zur Ölgewinnung angebaut, aber auch im eigenen Garten dienen die gesunden Sonnenblumenkerne beispielsweise Vögeln als Nahrungsquelle. Für Hummeln und Bienen stellen die Pollen und der Nektar der Pflanze ebenfalls ein reichhaltiges Buffet dar. So kann der Erhalt der Arten unterstützt werden und die Bienen können fleißig unsere Nutzpflanzen bestäuben.
Die Sonnenblume hat nicht nur ein sonnenähnliches Aussehen. Sie gehört auch zu denjenigen Pflanzen, die ihren Blütenstand nach dem Stand der Sonne ausrichten können. Verantwortlich dafür ist ein spezieller Stoff, der die Pflanze auf der beschatteten Seite stärker wachsen lässt, so dass der Stängel sich gegen die Sonne hin wendet. Im Garten und auf dem Acker werden Sonnenblumen zwei bis drei Meter hoch, wobei es inzwischen hunderte Sorten gibt, von zwergwüchsigen, bei denen der riesige Blütenstand fast die Erde berührt, bis hin zu wahren Riesen. Manche Gartenbesitzer ziehen mit der richtigen Sorte, viel Dünger und einem Stützgerüst sogar über sieben Meter hohe Exemplare. Challenge accepted!


So gedeiht die Sonnenblume
Anpflanzen:
Wer Sonnenblumen im eigenen Garten anpflanzen möchte, kann die Kerne ab April in Pflanztöpfe oder mit mindestens 50 Zentimeter Abstand direkt ins Freiland aussäen. Auch Sonnenblumenkerne aus Vogelfutter keimen meist gut aus, die Sortenvielfalt ist hinsichtlich Größen und Farben aber so faszinierend vielfältig, dass man ruhig einige wenige Euro für besonders schöne Sorten investieren sollte. Bei Temperaturen um 15 Grad keimen sie nach etwa 2 Wochen.
Pflege:
Sonnenblumen brauchen reichlich Wasser und haben einen großen Nährstoffbedarf, vor allem Stickstoff wird benötigt. Besonders gut wachsen die Pflanzen, wenn man den Boden mit etwas Kompost düngt.
Wer seine Blumen gut pflegt, kann sich im Sommer dann über eine lange Blüte freuen. Sonnenblumen blühen ausdauernd von Juli bis in den Oktober hinein. Wer von einem besonderen Prachtexemplar Kerne zur Vermehrung gewinnen möchte, sollte rechtzeitig vor Einsetzen der Samenreife ein Netz über die Blütenscheibe spannen, damit die Vögel nicht schneller sind.
Tipp für den Februar
Natürlichen Weidenzaun selber anlegen

Ranger Hubert Heger:
"Weidenzäune sind leicht selber anzupflanzen, extrem pflegeleicht und man tut damit etwas gutes für die Tierwelt im eigenen Garten. Was will man mehr!"
Vorteile von geflochtenen Weidenzäunen
Geflochtene Weidenzäune lassen sich relativ einfach selber bauen und sind dabei ein schönes Gestaltungselement im eigenen Garten. Sie können als Sichtschutz dienen und eigenen sich sehr gut als Beeteinfassung. Ebenfalls dienen Weidenzäune als Unterschlupf für Vögel und stellen vor allem durch die Weidenkätzchen das früheste Nahrungsangebot für Insekten im Jahr dar. Verschiedene Wildbienen und Hummeln sind auf sie angewiesen und siedeln sich nur an, wenn in der Gegend Weiden vorhanden sind.
Es gibt verschiedene Arten von Weidenzäunen, die natürlichste Variante ist allerdings ein Zaun aus lebenden Weidenpflanzen.
Besonders für einen solchen Zaun bewährt haben sich folgende Weidenarten:
- Korb- oder Flechtweide
- Purpurweide
- Silberweide
- Salweide
- Reifweide


Und so geht's
1. Frische Weidenstecklinge bzw. dünne Weidenruten besorgen, bspw. bei Landwirten/Gärtnern nachfragen. Man benötigt ca. 15 Ruten pro Meter.
2. Einen 20-30cm tiefen Graben anlegen, in den die Weidenstecklinge im Abstand von 15-20cm Abstand schräg in die Erde gesteckt werden.
3. Am Anfang und Ende des späteren Weidenzauns, etwas dickere Weidenstämme als Endpfosten in den Boden schlagen. Bei hohen Zäunen (über 2m) zusätzliche Stützpfosten ca. alle 40cm in die Erde schlagen und mit Spanndrähten verbinden, das gibt mehr Stabilität.
4. Die Weidenruten so verflehten, dass sich eine Art Rautenmuster ergibt. Hier können Sie auch selber kreativ werden! Wiederspenstige Ruten einfach mit Sisalschnur fixieren.
5. Da die Ruten im Laufe des Jahres bewurzeln sollen, umbedingt darauf achten, dass sie frisch sind. Sie schlagen dann im Sommer aus, bilden eine dichte Hecke und verdecken das Astgeflecht größtenteils mit Blättern.
6. In den folgenden Jahren schneiden Sie alle Triebe ab, die das Bild des Weidenzauns zerstören.
Tipp für den Januar
Vogelfutter selber herstellen

Ranger-Team:
"Vögel füttern kann man prinzipiell das ganze Jahr über. Wir empfehlen aber, die Fütterung vor allem im Winter durchzuführen, von November bis Ende Februar."
Diese Zutaten werden benötigt
- 1kg Pflanzenfett (zB. Kokosfett)
- etwas Speiseöl (zB. Rapsöl)
- 1kg Samen & Körner (zB. Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Leinsamen)
- kleine Äste & Stöcke
- Gefäße nach Wahl (zB. Tasse/ Tontöpfe/ Kokusnusschale)
- Bindfaden oder Seil


Und so geht's
1. Pflanzenfett in Topf geben und bei geringer Hitze vorsichtig schmelzen (Achtung: nicht sieden oder kochen lassen!).
2. Nachdem das Fett flüssig ist, einen Schuss Pflanzenöl hinzugeben. Damit bleibt die Masse später nach dem Aushärten geschmeidig.
3. Samen & Körner hinzugeben (etwa 1 kg auf 1 kg Fett). Gründlich umrühren und soweit abkühlen lassen, bis sich die Masse noch gut formen lässt.
4. Aus der Masse entweder die klassischen Meisenknödel formen (dazu den Faden zum Aufhängen direkt in die Knödel einarbeiten) oder die verschiedenen Töpfe, Tassen und Formen dicht befüllen und glatt streichen. Als Sitzgelegenheit für die Vögel dienen kurze Stöcke, die jeweils weit in die Masse eingesteckt werden. Diese am Ende auf ca. 10 cm Länge einkürzen. Bei den Formen ein kleines Stöckchen als Platzhalter einsetzen, damit dort später der Faden zum Aufhängen durchgezogen werden kann. Zum Schluss alles fest werden lassen und aufhängen.
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Highlights des Biosphärenreservats
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