Naturtipps von unseren Rangern

Ranger sorgen weltweit in Naturreservaten für den Schutz von Pflanzen und Tieren und werben für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur – so auch in der Heimat von RhönSprudel, im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Hier ist die vielfältige Arbeit der Ranger für den Erhalt der Schutzgebiete und den Naturschutz allgemein unerlässlich.

 

Als Mineralbrunnen im Biosphärenreservat Rhön liegt uns viel daran, die Besonderheiten dieses von der UNESCO geschützten Naturraums zu erhalten, zu schützen und gleichzeitig erlebbar zu machen. Daher haben wir uns bei unseren Biosphären-Rangern umgehört und ein paar Naturtipps und DIY-Projekte gesammelt, die jeder ganz einfach umsetzen und erleben kann. Und das vor der eigenen Haustür oder im eigenen Garten!

 

Wir wünschen viel Freude beim Nachbasteln, ausprobieren und entdecken!

Tipp für den Juli

Gärtnern für Hummel und Biene

Ranger Michael Müller:

"Ein vielfältig angelegter Garten ist im wahrsten Sinne ein gefundenes Fressen für Hummeln und Bienen. Wir zeigen Ihnen, was Sie im Garten und auf dem Balkon für die Tiere tun können."

Stauden und Gemüsebeet

Die Nahrungsgrundlage für Bienen und Hummeln sind Pollen und Nektar. In vielen Gärten domnieren aber sterile Ziersträucher und Golfrasen, die den Insekten keine Nahrung bieten. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten geeignete Stauden und Sträucher für Hautflügler zu pflanzen. 

 

Um den Bienen ganzjährig ein Nahrungsangebot zu schaffen, sollten die verschiedenen Blühzeiten berücksichtigt werden. Ein Staudenbeet kann so angelegt werden, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Besonders empfehlenswert sind Wildstauden, die man in Wildstaudengärtnereien bekommt. Geeignet sind z.B. Berberitze, Holunder, Johannisbeere, Himbeeren, Brombeeren, Wildrosen, Liguster, Heckenkirsche, Weigelien und Fingerstrauch. Auch Kräuter- und Gemüsepflanzen z.B. können über den Herbst hinaus ausblühen und dienen dann noch als Nahrungsangebot. Die Blüten von Kürbis, Zucchini oder Ackerbohne sind regelrechte Bienenmagneten. Tomaten, Erbsen und Bohnen werden besonders gut durch Hummeln bestäubt.

Hummeltopf und Bienenbeet

Wer keinen Platz hat, Stauden anzupflanzen, kann auch mit der richtigen Bepflanzung in herkömmlicher Baumarkt-Erde (bitte ausschließlich torffrei!) viel für die pelzigen Fluginseken tun. Einfach in Töpfen, Balkonkästen, alten Schubkarren oder Beeten spezielle Wildblumenmischungen aussäen, andrücken und feucht halten. Nach ca. acht Wochen steht das Bienen-Paradies in voller Blüte. Geeignete Pflanzen sind z.B. Schafgarbe, Glockenblume, Natternkopf, Rittersporn, Kratzdistel, Seifenkraut, Flockenblume, Kornblume, Hunds-Kamille, Kornrade, Echter Frauenspiegel, Hahnenfuß, Schaumkraut. Wer hinsichtlich des Standorts unsicher ist, welche Blumen Schatten oder Sonne vertragen, erhält hier weitere Infos.

Im Hochsommer kommt es oft zu einem ‚Blütenknick‘. Viele Blumen sind verblüht und die Anzahl der Insekten, die Nektar benötigen, steigt sprunghaft an. Es kommt zu Engpässen, die viele Hummeln, die den höchsten Stoffumsatz haben, nicht überleben. Lassen Sie deshalb Pflanzen, die viel von Hummeln angeflogen werden, in Ihrem Garten stehen - auch wenn Sie diese als Unkraut ansehen, wie z.B. Fingerhut, Taubnessel, Vogelwicke, Disteln.

Tipp für den Mai

Den Garten fledermausfreundlich gestalten

Ranger Sascha Heres:

"Fledermäuse gehören zu den bedrohtesten Säugetieren unserer Heimat. Oft leiden sie unter Wohnungsnot und Nahrungsmangel. Helfen Sie dabei dem entgegenzuwirken und gestalten Sie Ihren Garten fledermausfreundlich."

So kommt die Fledermaus in den Garten

Die Zwerg-, Wasser- und Breitflügelfledermaus, das Braune Langohr und der Große Abendsegler gehören zu den am häufigsten vorkommenden Fledermausarten in Deutschland. In den immer dichter besiedelten Gebieten fällt es ihnen jedoch nicht immer leicht, geeignete Wohnorte und ausreichend Nahrung zu finden.

Trotzdem können wir einige Arten auch in unseren Gärten beobachten. Voraussetzung hierfür sind nicht nur Unterschlupfmöglichkeiten in Baumhöhlen, Gemäuern und Dachböden oder in speziellen Fledermauskästen, sondern auch ein ausreichendes Nahrungsangebot. Alle hier vorkommenden Fledermäuse ernähren sich ausschließlich von Insekten. Das bedeutet, je insektenfreundlicher ein Garten gestaltet ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Fledermäuse ihn als Jagdrevier nutzen. Zu den Gejagten gehören, neben vielen kleinen "Motten", vor allem Nachtfalter wie Gammaeule, Hausmutter, Winden- und Mittlerer Weinschwärmer. 

Gartengestaltung für Fledermäuse

Tipps für mehr Insektenvielfalt:

  • bei Pflanzen darauf achten heimische Wildarten auszuwählen
  • bunte Blumenwiese anlegen
  • Gartenteich, als Insektenparadies und Trinkgelegenheit für Fledermäuse
  • Begrünen Sie Pergolen, Mauerwände und Zäune mit Waldgeißblatt, Brombeeren, Efeu etc.
  • Besonders wertvolle Gehölze für Nachtschmetterlinge: Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Schneeball, Hasel, Holunder, Weiden, Pappeln und Birken.

Unterschlupf für Fledermäuse bieten:

  • Kleinstrukturen wie Totholzstapel oder Bäume mit natürlichen Höhlen schaffen
  • Spezielle Fledermauskästen anbringen
  • Dachböden und Schuppen für Fledermäuse zugänglich machen

Tipp für den März

Vogeltränke selber bauen

Ranger David Schmitt:

"Ausreichendes Wasseranagebot ist für Vögel sehr wichtig. Besonders an sonnigen Tagen, freuen sie sich über eine Wasserstelle, wo sie sich baden & putzen und vorallem ausreichend trinken können. Wer die Vögel dabei im eigenen Garten beobachten möchte, baut ein Vogelbad einfach selbst! "

Dieses Material wird benötigt:

  • Ein Terrakotta-Untersetzer oder eine alte Suppenschüssel (2,5 – 10 cm tief, möglichst flach und breit)
  • Ein Baumwoll- oder Juteseil (2 – 5 mm Durchmesser, Länge je nach Höhe der Aufhängung)
  • Einen Metall- oder Holzring
  • Einen rauen Stein
  • Wenn du magst: Holzperlen zur Deko

Und so geht's:

  1. Das Seil in 4 gleich lange Teile schneiden. Mittig falten und das gefaltete Ende durch den Ring stecken, die losen Enden durch die entstandene Schlinge stecken. Wer Perlen oder ähnliches einknüpfen möchte, kann das jetzt tun.
  2. Die offenen Schnur-Enden hängen nun runter. Erste Reihe Knoten bei ca. der Hälfte der Seile machen, immer 2 Seile auf gleicher Höhe miteinander verknoten. Es sind nun 4 Knoten entstanden.
  3. Nun die Seile nur etwa 8 cm (vom Gefäß abhängig) unter den bereits bestehenden Knoten verknoten. Diesmal werden jeweils die Seile verbunden, die vorher nicht verbunden waren. Ein Zick-Zack Muster entsteht.
  4. Gefäß in die Hängung legen: Schale anhalten und alle Seile so miteinander verknoten, dass der Topf gut sitzt.
  5. Einen rauen Stein in die Schale legen, damit Vögel schnell rauskommen.
  6. An einem Baum, Balkon etc. aufhängen. Wasser einfüllen, fertig. Nun den Vögeln beim Baden und Putzen zusehen. 
  7. Wem das zu viel Bastelei ist, der kann das Vogelbad natürlich auch einfach auf dem Boden platzieren. Wir empfehlen allerdings einen höherer Standort, da die Vögel so besser vor Angreifern (zb. Katzen) geschützt sind.