Tipp für den September:
Saft einfach mal selber machen!
Warum es nicht einmal mit der Eigenproduktion von „flüssigem Obst“ versuchen? Säfte herzustellen, ist gar nicht so schwer – wenn man weiß wie, man etwas kreative Phantasie mitbringt und die nötige Ausrüstung hat.
Jan KnittelRanger
Flüssiges Obst als Trendsetter
In der Herbstzeit gibt es in unseren Gärten einiges an Obst zu ernten. Fruchtsäfte sind ein ebenso wertvolles wie wohlschmeckendes Nahrungsmittel. Ein Trend vieler Streuobstwiesen- und Gartenbesitzer ist es daher geworden, einen Teil der Ernte zu Saft zu verarbeiten. Warum es also nicht einmal auch mit der Eigenproduktion von „flüssigem Obst“ versuchen. Säfte, Obstweine, Ansatzschnäpse oder Liköre herzustellen, ist gar nicht so schwer – wenn man weiß wie, etwas kreative Fantasie mitbringt und die nötige Ausrüstung hat. Und stammt das Ausgangsobst dann noch aus ökologischem Anbau, von artenreichen Streuobstwiesen oder aus dem eigenen Garten, dann tut dies auch Natur und Umwelt gut!
Übrigens: Flüssiges Obst ist viel mehr als Trauben- und Johannisbeersaft. Zahlreiche in Vergessenheit geratene Obstsorten und Wildfrüchte gilt es wiederzuentdecken, hier eine winzige Auswahl: Quitte, schwarzer Holunder, Schlehen, Kornelkirschen.
Saftgewinnung per Presse oder Dampf
Für kleine Obstmengen bietet sich ein haushaltsüblicher Fleischwolf an, den man mit einem Spezialvorsatz einfach zur Fruchtpresse erweitert. Ebenfalls auf kaltem Weg lässt sich Saft aus dünnschaligen Beeren gewinnen, in dem man die Früchte durch ein Tuch presst. Farbintensive und gelierstoffreiche Früchte wie etwa Schwarze Johannisbeeren gibt man am besten in einen Dampfentsafter, den es im Haushaltswarenladen zu kaufen gibt. Für Kern- und Steinobst eignet sich diese Methode allerdings eher nicht, da die Ausbeute zu gering ist.
Damit der Saft nicht nach kurzer Zeit anfängt vor sich hinzugären, sollte er auf rund 72 Grad erhitzt werden, sodass die Mikroorganismen nach rund 20 Minuten abgetötet sind. Der Saft muss jetzt nur noch heiß in Flaschen abgefüllt und mit Gummikappen oder Twist-Off-Deckeln verschlossen werden. Natürlich sind auch die Flaschen unmittelbar vor dem Abfüllen zu erhitzen.
Bei größeren Mengen und härteren Früchten müssen dann schon eine Mühle und eine Presse bemüht werden. Die kosten einiges, weshalb der Weg zu einer Lohnmosterei eher zu empfehlen ist. Eine bundesweite Mostereien-Übersicht finden Sie hier.