Tipp für den April:
Richtiger Umgang mit jungen Wildtieren

Zurzeit tschilpt und piept es überall in Nistkästen, Hecken und Gebüschen. Zahlreiche Jungvögel verlassen zurzeit bereits das sichere Nest. Es ist allerdings sehr wichtig, hilflos wirkenden Vogelnachwuchs nicht gleich aufzunehmen!

Jan KnittelRanger

Nestflüchter statt Hilfesuchende

 Die Jungtiere einiger Vogelarten verlassen ihre Nester bereits, bevor sie fliegen können. Wer etwas Geduld aufbringt und die unbeholfenen Jungvögel beobachtet, kann aber meist feststellen, dass sie weiterhin von ihren Eltern betreut und gefüttert werden. Damit sie nicht verloren gehen, lassen die Jungvögel fast unablässig sogenannte „Standortlaute“ hören. In diesem Stadium fallen sie daher auch den Menschen stärker auf. Ein Eingreifen, um die vermeintlich hilflosen Jungvögel zu retten, ist in den meisten Fällen allerdings nicht nötig.

Lediglich bei Gefahr durch Katzen oder an vielbefahrenen Straßen, sollte man die Jungtiere wegtragen und an einem geschützten Ort in unmittelbarer Nähe des Fundortes wieder absetzen. Dabei kann man junge Vögel ohne Probleme berühren, da der Geruchssinn bei Vögeln im Vergleich zu Säugetieren nur sehr gering ausgeprägt ist. Vogeleltern nehmen ihre Brut deshalb problemlos wieder an. 

Ausnahmen bestätigen die Regel

Zeigt der gefundene Vogel sichtbare Verletzungen wie Wunden, Fehlhaltung von Kopf- und Gliedmaßen oder befindet sich in Rücken- bzw. Seitenlage ist dringend Hilfe nötig. Solche Jungvögel sollten dann nach Möglichkeit in eine anerkannte Auffangstation oder Vogelpflegestation gebracht werden. Dies gelte ebenfalls für nicht flügge Jungtiere von Mauerseglern oder Schwalben, die aus dem Nest gefallen sind. Die Kontakte von Wildtier- bzw. Vogelauffangstationen können bei den Gruppen des NABU, den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, Zoologischen Gärten oder auch bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen erfragt werden.

Bei Fragen dieser Art, stehen beispielsweise auch die Mitarbeiter der NABU Wildtierberatung zur Verfügung.  Außerdem finden Sie auch auf der Seite des NABUs  Informationen zum Umgang mit  „Wildvögeln in Not“ .